Über Stock und über Stein: Tipps für den Wandertag mit Kindern

Herbstzeit – Wanderzeit. Wanderbegeisterte Eltern haben oft das Problem, dass sie nicht wissen, wie sie ihre Kinder für ihr Hobby begeistern können. Heute teilt Dr. Kerstin Schallaböck, Allgemeinärztin, 4-fach Mama und KAMI skincare Gründerin ihre Erfahrungen und Tipps rund um das Thema Wandern mit Kindern:

Eine Wanderung vor allem mit kleinen Kindern kann lustig, aber auch sehr an­stren­gend sein, selbst wenn die Kleinen längere Strecken schon sel­ber gehen können. Auch Kin­der im Kin­der­gar­ten­al­ter geben manchmal nach kurzer Zeit schon auf. Um das zu vermeiden und vor allem ihnen die Freude an der Bewegung nicht zu vermiesen, helfen schon kleine Dinge.

Hier meine Tipps für die Planung:

  • Nehmt Euch realistische Strecken vor, Maßstab sollte das jüngste Kind sein. So lo­bens­wert es ist, mit Kin­dern zu wan­dern: es ist besser mehr­mals raus an die fri­sche Luft zu gehen und kleine Strecken und Aktivitäten zu planen als an ei­nem Tag alle zu über­for­dern;
  • Wenn es heiß wird, schattige Routen im Wald planen (Sonnenschutz natürlich immer schon vorher auftragen UND mitnehmen!);
  • Das Ziel sollte für Kinder interessant sein: ein toller Waldspielplatz, ein imposantes Gipfelkreuz, ein Bacherl oder eine Hütte, die das Lieblingsessen anbietet. Schöne Landschaft ist – und das sage ich aus Erfahrung – ziemlich uninteressant für Kinder.
  • Viele Wander-Regionen verfügen über ein spezielles Angebot für Kinder; informier Dich vorab im Hotel oder beim Tourismusverband, auch gibt es spezielle Kinderführer (weiterführende Links auch unten);
  • Wenn es eine Seilbahn gibt, erspart den Kindern den mühsamen Anstieg und macht lieber eine Höhenwanderung. Da gibt es schöne Aussichtspunkte, oft auch Spielplätze und/oder Naturlehrpfade. Oft sind Seilbahnen-Karten in den Tourismusangeboten der Region inkludiert (zB Hochkönig- oder Schladming-Karte);
  • Spiele beim Gehen lenken von der Anstrengung und der Dauer ab. Wir spielen immer das Wörterkettenspiel mit verschiedenen Themen wie Vornamen, Obst/Gemüse, Länder/Städte etc. Das jüngste Kind fängt mit einem Wort zB seinem Vornamen an, der/die nächste muss mit dem letzten Buchstaben einen neuen Namen finden (Anne – Egon – Nadja….)
  • Sagen und Märchen erzählen: Lies nach, welche Sagen es zum Urlaubsort oder zur Wandergegend gibt. Beim Gehen kannst Du die dann erzählen und so adaptieren, dass es für Dein Kind interessant und spannend wird. (Tipp: es gibt überall Sagen mit Drachen, Wichteln und/oder Prinzessinnen, wenn nicht fällt Dir sicher etwas ein 😉!)
  • Kinder dehydrieren schnell. Achte auf regelmäßige Pau­sen mit Wasser(!!) und kleinen Snacks, die vielleicht auch unterwegs gegessen werden können;
  • Den Rückweg nicht vergessen einzuplanen! Der dauert oft länger, weil die Kinder schon müde sind und das Ziel nicht mehr lockt. Sollte die gewählte Strecke doch zu schwierig oder zu lang sein, lieber frühzeitig umkehren als beim Rückweg ernste Probleme zu bekommen;
  • Mit einer Extraportion Motivation und Humor in den Tag gehen und als aller letzte Motivationsnotlösung eine Packung Lieblingssüßigkeiten einpacken!

Wird ein Klein­kind in ei­ner Rü­cken­tra­ge (ich persönlich empfehle Buzzidil – https://www.buzzidil.com/de/ ) trans­por­tiert, achte darauf, dass die Bei­ne nicht ein­ge­klemmt wer­den, Rü­cken und Kopf gut ge­stützt und geschützt sind.

 Be­den­ke auch, dass Dein Kind Son­ne, Wind und Wet­ter aus­ge­setzt ist. Die Bekleidung muss als Son­nen- und Re­gen­schutz dienen und ver­än­der­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren – je höher hinauf man kommt, umso kälter wird es auch im Sommer – schnell an­ge­passt wer­den können. 

 Bitte pack den Rucksack des Kindes selbst bzw. kontrolliere die Rucksäcke der Kinder. Die Kleinen sollten nur die Wasserflasche, Taschentücher und eine leichte Jacke selbst tragen. Das Tragen der Jause und schwerer Sachen sollten von den Erwachsenen erledigt werden.

 Gute Schuhe sind aber fast das Wichtigste beim Wandern. Sie sollten Halt geben, wenn über Steine gegangen wird, über die Knöchel gehen und vor allem gutes Profil haben. Bei meinen Kindern ist auch wasserfest extrem wichtig, denn jedes Bacherl wird durchgequert. Also keine ausgelatschten Turnschuhe, Ballerinas oder gar Sandalen!

 Vor allem aber unternimm keinen Ausflug ohne einigen kleineren und größeren Pflaster. Pflaster helfen oft auch ohne Wunde 😉

Ich empfehle in ein kleines Täschchen folgendes einzupacken:

  • Spezielle Blasenpflaster, die nicht verrutschen können;
  • Kleiner Desinfektionsspray;
  • 2-3 normale Pflaster in verschiedenen Größen;
  • KAMI SOS Öl Roll-On für kleinere Wunden, Kratzer oder Insektenstiche;
  • Für Allergiker: Antihistamine;
  • Eine kleine Bandage;
  • Steristrip zum Verschließen stärker blutender Wunden.

 Bei Stürzen oder stumpfen Traumen das KAMI SOS Öl einmassieren und die verletzte Region bestmöglich, zum Beispiel mit einer Bandage oder einem Tuch, stabilisieren und kühlen.

 Das Handy sollte jedenfalls dabei und aufgeladen sein. Man weiß ja nie, was passiert. Hilfreich ist auch, sich vorab lokale Notrufnummern bzw. die Nummer der Bergrettung aufzuschreiben/einzuspeichern.

Ich hoffe, die Tipps helfen Euch dabei die Kinder für Wanderungen zu motivieren. Wir Eltern lieben wandern sehr, unsere Kinder auch – wenn der Tag vorbei ist. 😉

Hier noch ein paar weiterführende Adressen für Informationen:

http://www.bergfex.at

http://www.wanderhotels.com

https://www.bergwelten.com/lp/wandern-mit-kindern

https://outdoorkid.de/wandern-mit-kindern/

https://www.alpenverein.de/bergsport/familie/wandern-bergsteigen-mit-kindern/wandern-mit-kindern_aid_10485.html

In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne und unbeschwerte Zeit in den Bergen!

 Eure Kerstin Schallaböck

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