Unsere Haut ist das größte Organ des Körpers und dient als Schutzbarriere gegenüber äußeren Einflüssen. Bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis ist diese Barrierefunktion oft gestört, wodurch die Haut empfindlicher und auch schneller auf Reize reagiert. Unpassende Kleidung kann Juckreiz, Rötungen und Entzündungen verstärken. Daher ist es essenziell, Kleidungsstücke zu wählen, die die Haut schonen und unterstützen.
Welche Stoffe sind hautfreundlich?
Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend für das Wohlbefinden deiner Haut.
Geeignete Materialien:
• Baumwolle: Dieses Naturmaterial ist luftdurchlässig und nimmt Feuchtigkeit gut auf. Es ist weich zur Haut und minimiert Reizungen. Bitte auch auf die Färbung achten! Dunkle Sachen, die in Niedriglohnländern gefertigt werden, können oft mit Farbstoffen gefärbt worden sein, die unter anderem Allergiepotential haben oder auch Schwermetalle enthalten.
• Leinen: Leinen in glatter Form ist sehr angenehm und reizarm für die Haut. Es ist atmungsaktiv und ideal für wärmere Tage.
• Glatte Seide: Seide ist leicht, hat einen kühlenden Effekt und fühlt sich angenehm auf der Haut an.
• Viskose: Ein weiteres Material, das sich angenehm, luftig und locker auf der Haut anfühlt.
Weniger geeignete Materialien:
• Wolle: Unabhängig von der Herkunft kann Wolle aufgrund ihrer rauen Oberfläche die Haut reizen und Juckreiz verursachen.
• Synthetische Stoffe (z. B. Polyester, Polyamid): Diese Materialien sind oft nicht atmungsaktiv, fördern Schwitzen und können Hautreizungen begünstigen.
Passform und Verarbeitung: Worauf solltest du achten?
Neben dem Material beeinflussen auch Passform und Verarbeitung der Kleidung dein Hautgefühl.
• Lockere Passform: Weit geschnittene Kleidung reduziert die Reibung auf der Haut und ermöglicht eine bessere Luftzirkulation, was Hautreizungen vorbeugt.
• Vermeide kratzige Nähte und Etiketten: Es ist ratsam, Etiketten zu entfernen und auf flache Nähte zu achten, die mit weichem natürlichem Garn gemacht wurden. Ein Trick, wie man das Reiben von Nähten vermeiden kann: Trage die unterste Schicht verkehrt herum, mit der Naht nach außen!
• Nickelfreie Accessoires: Metallteile wie Reißverschlüsse oder Knöpfe enthalten oftmals Nickel, das bei empfindlicher Haut Allergien auslösen kann. Achte daher auf nickelfreie Alternativen.
Schichten: Das Zwiebelprinzip im Frühling
Im Frühling sind die Temperaturen oft wechselhaft. Das Zwiebelprinzip, also das Tragen mehrerer Kleidungsschichten, ermöglicht es flexibel auf Temperaturänderungen zu reagieren. Beginne mit einer Basis aus hautfreundlichen Materialien wie Baumwolle oder Seide und füge bei Bedarf weitere Schichten hinzu. So kannst du bei Temperaturanstieg eine Schicht ablegen und Überhitzung sowie Schwitzen vermeiden, was Hautreizungen vorbeugt.
Tipp für Eltern: Achtet darauf, dass in der Schultasche bzw. im Rucksack des Kindes genug Platz ist, um die Jacke mittags einzupacken, das motiviert die Kinder mehr, die abgelegt Kleidung wieder mitzunehmen.
Pflegehinweise: Wie sollte Kleidung gewaschen werden?
Die Art und Weise, wie du deine Kleidung pflegst, kann ebenfalls Einfluss auf deine Hautgesundheit haben.
• Kleidung immer vor dem ersten Tragen waschen! Neue Kleidung kann Rückstände von Chemikalien enthalten, die die Kleidung beim Transport vor Staunässe und/oder Insekten schützt. Ein gründliches Waschen vor dem ersten Tragen entfernt diese und reduziert das Risiko von Hautreizungen.
• Verwende milde Waschmittel ohne Duft- und Farbstoffe, um Hautirritationen zu minimieren.
• Verzichte auf Weichspüler! Weichspüler können Rückstände hinterlassen, die die Haut reizen. Wenn die Wäsche duften soll, lieber ein Duftkissen mit natürlichen ätherischen Ölen in den Schrank legen. Wenn sie kuscheliger sein soll, alternativ eine kleine Menge Essig ins Weichspülfach geben. Auch Bügeln kann helfen, Kleidung geschmeidiger zu machen.
• Gründliches Ausspülen: Stelle bei Handwäsche sicher, dass alle Waschmittelrückstände vollständig aus der Kleidung entfernt werden, indem du einen zusätzlichen Spülgang einlegst.
Spezielle Kleidung für Neurodermitis-Patienten
Es gibt Hersteller, die spezielle Kleidung für Menschen mit Neurodermitis anbieten. Diese Kleidungsstücke sind oft nahtlos, bestehen aus hautfreundlichen Materialien und enthalten in einigen Fällen antibakterielle Silberfäden, die Entzündungen vorbeugen können. Ein Beispiel für solche Produkte ist die „DermaSilk“-Kollektion, die für empfindliche Haut entwickelt wurde. Für Babys und Kinder gibt es bei unterschiedlichen Anbietern geeignete Produkte, etwa Bodys mit integrierter Kühlfunktion bei Hautwohl.
Wie man Kindern hautfreundliche Kleidung schmackhaft macht
Kinder können oft empfindlich auf neue Kleidung reagieren oder sich weigern spezielle Stoffe zu tragen. Hier sind einige Tipps, um sie spielerisch zu überzeugen:
• Lass dein Kind mitentscheiden: Gib deinem Kind die Möglichkeit, zwischen verschiedenen hautfreundlichen Kleidungsstücken auszuwählen. Wenn sie das Gefühl haben selbst zu bestimmen, steigt die Akzeptanz.
• Mach es zum Spiel: Erfinde Geschichten, in denen die „Superkraft-Kleidung“ hilft, sich besser zu fühlen oder die Haut zu schützen.
• Setze auf Lieblingsfarben und -motive: Es gibt mittlerweile viele hautfreundliche Kleidungsstücke in kindgerechten Designs. Kleidung in den Lieblingsfarben oder mit den -figuren des Kindes kann helfen zu überzeugen.
• Vorbild sein: Wenn du selbst hautfreundliche Kleidung trägst und positiv darüber sprichst, wird dein Kind es eher akzeptieren.
• Komfort betonen: Erkläre deinem Kind, dass die Kleidung weich ist, nicht juckt und es sich darin wohler fühlen wird.
• Geduld haben: Manche Kinder brauchen Zeit, um sich an neue Materialien zu gewöhnen. Zwinge sie nicht, sondern biete sanfte Alternativen an.
Weitere Tipps für den Alltag
• Sonnenschutz: Vergiss nicht, jetzt schon zu Sonnenschutzmittel im Gesicht zu greifen.
• Hydration: Halte deine Haut durch regelmäßige natürliche Pflege geschmeidig und vermeide Trockenheit. Die KAMI skincare Produkte wurden speziell dafür entwickelt, empfindliche, zu Juckreiz neigende Haut feucht zu erhalten, um die Barrierefunktion zu unterstützen. Wir empfehlen zum Ausprobieren das KAMI Neurodermitis -Starterpaket.
• Pflege: Kommt die Haut schon gut mit Feuchtigkeit versorgt in die Kleidung, dann kommt es zu weniger Juckreiz. Wenn Deine Kinder das Eincremen nicht mögen, gib ein paar Tropfen vom KAMI SOS Pflegeöl ins Badewasser und die Kinderhaut ist fein geschmeidig ohne Eincremen.
Mit diesen Tipps kannst du den Frühling genießen, ohne dass deine Haut oder die deines Kindes unnötig leidet. Achte auf hochwertige Materialien und eine schonende Pflege, damit ihr euch rundum wohlfühlt! Mehr zum Thema „Kleidungstipps bei Neurodermitis“ kannst Du auch hier lesen: Link
Alles Liebe
Eure Kerstin
Weitere Tipps für Eltern von Babys oder Kindern mit Neurodermitis findest Du hier.