Oft sind Kinder betroffen, manchmal leider aber Menschen das ganze Leben lang unter Neurodermitis, Ekzemen und anderen Hautproblemen. Die lokale Verwendung von Kortison haltigen Cremen verspricht schnelle Linderung und wird daher gerne empfohlen. Leider ist die Wirkung oft nicht langanhaltend und kann langfristig auch problematisch werden. Für Leidtragende und besonders für Eltern von betroffenen Kindern ist die Situation oft sehr schwierig: Man braucht rasche Abhilfe gegen den Juckreiz, die Linderung sollte nachhaltig sein, aber bitte ohne (Langzeit-)Nebenwirkungen.
Über das Für und Wider von Kortison haltigen Präparaten spricht Dr. Kerstin Schallaböck, Allgemeinmedizinerin, 4-fach Mutter und KAMI skincare Gründerin:
„Vorab möchte ich festhalten, ich bin letzten Endes Schulmedizinerin und daher von der Wichtigkeit des Kortisons überzeugt, auch wenn Hausmittel und Naturheilmittel oft sehr wirksam sind. Wie Antibiotika ist Kortison für die Medizin äußerst wichtig, gibt es doch kein Medikament mit einer vergleichbaren entzündungshemmenden Wirkung. Zu Recht wurde für die Entdeckung bzw. die erstmalige synthetische Herstellung 1950 der Nobelpreis vergeben. Ich bin aber der Meinung, dass man die Anwendung gut überlegen sollte, da bei einer langen Verwendungsdauer Nebenwirkungen entstehen können.
Auch ich war in der Situation, wo die Neurodermitis unseres Jüngsten, damals erst 1,5 Jahre alt, das ganze Familienleben belastet hat. Wir Eltern und die drei älteren Geschwister konnten ob des weinenden Kindes oft nicht schlafen. Der Kleine war wundgekratzt und er war wirklich arm dran. Auch ich konnte der Versuchung durch Kortison haltige Cremen schnell Abhilfe für unsere Situation zu bekommen, nicht widerstehen. Allerdings war die Wirkung immer nur kurzfristig und als unser Kami zum wiederholten Male akute Ekzeme hatte, fing ich an, mich nach Alternativen umzusehen.